Sargon Boulus wurde 1944 im Nordirak in einer assyrisch-christlichen Familie geboren. Seine Muttersprache war Aramäisch.
1967 verließ er sein Land und schlug sich ohne Geld und Papiere nach Beirut durch, wo er eine Zeitlang lebte und sich
als Mitherausgeber einer arabischen Literaturzeitschrift betätigte. Anschließend ging er nach Kalifornien, wo er seinen
ständigen Wohnsitz nahm. Er kannte aber auch Deutschland von längeren Aufenthalten als Stipendiat der Heinrich Böll Stiftung.
Seine Erzählungen und Lyrik in arabischer Sprache erschienen in der englischen und deutschen Übersetzung. Daneben übersetzte
er englischsprachige Poesie. Sargon Boulus starb 2007 in Berlin.
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Übersetzung der arabischen Textvorlage in Deutsch (Neuübersetzung), Englisch und Französisch durch Wolfgang Wiesner © 2023. Sargon Boulus - Das Schicksal des Reisenden Als ich sah, wie der Tod sich in einem Springbrunnen reinwusch und die Leute um mich herum wie Schlafwandler auf ihren Wegen vorbeiströmten, schienen mir meine Träume wie Pyramiden aus Sand, der vor meinem Auge verrinnt, und ich sah, wie mein Tag gegen den Strom entfloh, fort aus jener verfluchten Stadt. Den Anfang korrumpieren wir, aber du, das Ende, betrügst uns, und es gibt keinen Weg als die Straße. |
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Sargon Boulus - Le Destin Du Voyageur
Quand je m'aperçus de la mort regagnant sa pureté dans une fontaine et les gens d'ici passant sur leurs voies dans la somnolence, il me semblais que mes rêves, comme pyramides en sable, s'écoulaient sous mes yeux, et je vis ma journée s'enfuisant à contre-courant, loin de celle-là, ville maudite. Le commencement, nous le trahissons, pendant que c'est toi, la fin, qui nous trahit, et il n'y a de voie que la route. |
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Sargon Boulus - A Traveller's Destiny
When I became aware of death regaining his purity from a fountain, of people from here, somnambulistically following their ways, it seemed to me that dreams of mine were pyramids of sand running out before my eyes, and I saw my day running against the current, away from that cursed place of a town. It's the beginning that we corrupt, but it's you, the end, that is cheating us, and there is no way but the road. |